Tag 3 - Nordsee zwischen Ringkøbing Fjord und Limfjord
Freitag, 17.06.2016
Sandskulpturenfestival in Søndervig
Wir frühstückten wieder gemütlich in unserem Ferienhaus, dann starteten wir gegen halb 10 zu unserem heutigen Tagesausflug. Wir hatten gelesen, dass es zwei große Sandskulpturen Ausstellungen in Jütland gibt. Eine in Blokhus im Norden, die andere in Søndervig im Westen. Da wir eh zu der angeblich so schönen Nordseeküste im Westen wollten, entschieden wir uns für das Sandskulpturenfestival in Søndervig.
Über Skive und Holstebro ging es an die dänische Norsdeeküste. Gegen halb 12 strahlten dann endlich die ersten Dünen in der Sonne neben der Straße. Nach einer weiteren Viertelstunde entlang wunderschöner Ferienhäuser in den Dünen der Nordseeküste erreichten wir dann Søndervig. Der Touristenort liegt auf einer nur etwa einen Kilometer breiten Nehrung zwischen Ringkøbing Fjord und Nordsee. Wir stellten unser Auto auf dem Parkplatz ab und gingen zum Eingang.
Der Eintritt kostet 50 DKK, die sich wirklich lohnen. In Form eines riesigen U ist das Gelände von einer meterhohen Wand aus Sand umgeben. In dieser 200m langen und 7m hohen Wand sind die Skulpturen herausgearbeitet. Zwischen den Wänden stehen einige große Einzelskulpturen. Thema in diesem Jahr war „Afrikas wilde Tiere“.
Und was die Künstler hier erschaffen hatten, konnte sich wirklich sehen lassen. Nicht nur die Big 5 waren hier lebensecht dargestellt, teilweise wurden ganze Jagdszenen in den Sand geformt. Das Ganze mit vielen versteckten Details, die man erst auf den zweiten oder dritten Blick sah. Zwischen der Tieren Afrikas versteckte sich z.B. eine Möwe oder ein Angry Bird.
Wir schauten uns diese tollen Sandskulpturen eine ganze Weile an, bevor wir das Gelände wieder verließen. Hier kann man aber auch noch mehr Zeit verbringen. Es sind ausreichend Sitzgelegenheiten vorhanden und es darf sogar das eigene Picknick mitgenommen werden. Wirklich eine tolle Sehenswürdigkeit.
Lyngvig Fyr und Bovbjerg Fyr
Dann fuhren wir noch ein kleines Stück weiter bis Hvide Sande, dem touristischen Hauptort der Region. Hier gibt es eine Verbindung durch das nur wenige Hundert Meter breite Haff zwischen Ringkøbing Fjord und Nordsee. Wir tankten im Ort und fuhren dann zum Lyngvig Fyr.
Der weiße Leuchtturm war schon von weiten zwischen den Dünen zu sehen. Wir stellten das Auto auf dem Parkplatz ab und überlegten, ob wir auf den Leuchtturm steigen wollten. Karin hatte aber wenig Elan, also gingen wir am Leuchtturm vorbei, durch die wunderschönen Dünen.
Ein Trampelpfad führt vom Leuchtturm bis an den Strand. Wir gingen bis zu den letzten Dünen vor der Nordsee und setzten uns oben auf den mit Gras bewachsenen Dünenkamm in die Sonne. Von hier hatten wir einen tollen Blick über die Dünen zum Leuchtturm und den dahinterliegenden Ringkøbing Fjord, und auf den langen Sandstrand und die Nordsee. Ein herrliches Fleckchen Erde.
Wir packten unser mitgebrachtes Essen aus, picknickten in der Sonne und genossen die tolle Aussicht. Eine ganze Weile blieben wir hier, dann gingen wir wieder zum Leuchtturm zurück. Karin hatte immer noch keine Lust, den Leuchtturm hochzukraxeln, also fuhren wir weiter. Bei Søndervig hatte sich leider ein Unfall ereignet und die Straße war gesperrt. Also fuhren wir einen Umweg um den Stadil Fjord herum und kamen einige Kilometer nördlich wieder auf die Hauptstraße. Es ging weiter über die Nehrung am Nissum Fjord, auf der linken Seite der Deich zur Nordsee, Rechts der Fjord. Bei Fjaltring verließen wir dann die Hauptstraße und fuhren über kurvige Nebenstraßen zu unserem nächsten Ziel, dem Bovbjerg Fyr.
Der rote Leuchtturm strahlte in der Sonne, und wir stellten das Auto auf dem Parkplatz ab. Der Bovbjerg Fyr ist zwar kein besonders großer Leuchtturm, er steht aber direkt auf einer hohen Klippe. Damit die Seefahrer ihn von den nahe gelegenen, weißen Kirchtürmen unterscheiden konnten, wurde der Leuchtturm rot gestrichen.
Wir gingen aber erst mal zum Rand der Kippen und schauten auf die Nordsee. Wenige Meter weiter entdeckten wir eine lange Holztreppe, die die Klippe hinunterführte. Also gingen wir die Treppe runter bis zum Strand. Hier waren in geringen Abständen Wellenbrecher in die Nordsee gebaut. Der Strand ist zwar nicht sonderlich schön, von den Betonstegen bot sich aber ein schöner Blick auf die Klippen des Bovbjergs.
Dann gingen wir die scheinbar endlose Treppe wieder nach oben. Wir hätten uns auch an einem Seil die steile Böschung hochkämpfen können, da legte Karin aber ihr Veto ein. Und mir war die Treppe ehrlich gesagt auch lieber.
Oben angekommen gingen wir dann erst mal zum Leuchtturm. Zum Turm gehören auch einige Nebengebäude, die zur Seeseite im gleichen Rot gestrichen sind. Wirklich mal eine tolle Abwechslung zu den typischen weißen Leuchttürmen. Im Innenhof waren einige Bänke aufgestellt und wir setzten uns in die Sonne und gönnten uns erst mal ein Eis. Herrlich…
Küste bis Thyborøn und Rückfahrt am Limfjord
Dann verließen wir den Bovbjerg mit dem hübschen Leuchtturm wieder und fuhren weiter nach Norden. Wir fuhren aber nicht direkt auf die Hauptstraße, sondern folgten den Wegweisern mit dem Blümchen. Diesen Hinweisschildern sollte man möglichst folgen, denn Sie zeigen sehenswerte Straßen an. Die Straße schlängelte sich malerisch durch die Dünen und führte kurz vor Thyborøn wieder auf die Hauptstraße. Von hier aus wollten wir den kürzesten Weg über einige Fähren zurück nach Hvalpsund nehmen.
Wir fuhren über den langen Damm, der den Limfjord von der Nordsee trennt, an Windkraftanlagen und einem großen Chemiewerk vorbei, bis zum Anleger der Fähre. Thyborøn liegt auf einer kleinen Landzunge am Thyorøn Kanal, der Verbindung des Fjordes zur Nordsee, und ist nur über den langen Straßendamm oder die Fähre zu erreichen.
Wir fuhren auf die Fähre nach Agger und bezahlten die 130DKK Gebühren bequem auf der Fähre. Die Fähre fährt aber nicht direkt bis nach Agger, sondern nur etwa zwei Kilometer über den Thyborøn Kanal. Von hier führt ein schnurgerader Straßendamm noch fast 10 Kilometer über eine schmale Landzunge bis Agger.
Von hier fuhren wir etwa 10 Kilometer östlich, bis zur Fähre über den Nees Sund. Von hier wollten wir eigentlich auf die Insel Mors übersetzen, doch nach einigen Minuten Warten vor der Schranke fiel uns ein kleines Schild auf. Die Fähre wurde wohl repariert und war momentan außer Betrieb. Also mussten wir einen etwa 20 Kilometer langen Umweg in Kauf nehmen und fuhren über die Brücke bei Vilsund auf die Insel.
Über die Vilsundbroen erreichten wir dann die Insel Mors und durchquerten diese in Richtung Süden. Nach einer Viertelstunde erreichten wir die nächste Brücke, über die wir die Insel wieder verließen. Bei Roslev verließen wir dann die Hauptstraße und hielten uns östlich zur Fähre nach Hvalpsund. Wir kauften noch kurz ein, dann fuhren wir die letzten Kilometer bis nach Sundsøre. Hier ist eigentlich nichts, außer einem keinen Jachthafen, einem Kiosk und dem Fähranleger nach Hvalpsund. Da wir am nächsten Tag eh wieder mit der Fähre übersetzen wollten, kauften wir ein Return Ticket für 145DKK. Wir waren fast das einzige Auto auf der Fähre und erreichten gegen 19:30 Uhr wieder Hvalpsund, nach einem tollem, sonnigen Ausflugstag.