Reisebericht Gran Canaria 2021 - Acusa Seca, Cruz de Tejeda und Pico de las Nieves

Tag 11 - Acusa Seca, Cruz de Tejeda und Pico de las Nieves

Dienstag, 21.09.2021

Über Serpentinen durch die Cumbre

Nachdem wir den letzten Tag ruhig angehen lassen hatten, wollten wir heute wieder einen größeren Ausflug unternehmen. Also starteten wir auch schon direkt nach dem Frühstück gegen halb 10 zur Fahrt ins bergige Zentrum der Insel. Von unserem Hotel ging es wieder über die GC-200 nach Mogan. Wir wussten ja mittlerweile, dass die GC-605 gesperrt war, also wollten wir über La Aldea fahren. Julian und Karin hatten vorsichtshalber schon etwas gegen Reiseübelkeit genommen, da wir wussten, dass es heute sehr kurvig werden würde.

Es ging wieder an den bunten Felsen „Los Azulejos“ vorbei, bis wir nach einer Weile La Aldea erreichten. Nach einer Zick-zack Fahrt durch den Ort, ginge es auf die GC-210 in Richtung Artenara. Hinter La Aldea ragten schon die Berge empor und ab hier verwandelte sich die Straße dann auch in eine Abenteuerpiste. Teilweise so schmal, dass zwei Autos kaum aneinander vorbei passten und immer steil den Berg hinauf.

Über unzählige Serpentinen, die teilweise nur im ersten Gang zu bewältigen waren, ging es tief in das Barranco La Aldea. Dieses Tal wird teilweise als Gran Canarias dramatischste Schlucht bezeichnet. Und das zu Recht. Die Fahrt machte richtig Spaß, es ging durch kleine Tunnel und an Stauseen vorbei. Immer direkt an der steilen Felswand. Häuser waren hier Fehlanzeige, nur ganz versprengt war mal eine Wohnung in den Felsen gebaut.

 

Höhlen von Acusa Seca

Irgendwann kam in der Ferne der Roque Bentayga und der Roque Nublo in Sicht. Kurze Zeit Später hatten wir dann die Abfahrt zu den Höhlen von Acusa Seca gegen 12:15 erreicht. Wir fuhren die kleine, steile Straße hinunter bis zum Parkplatz und stellten unser Auto ab.

Schon vom Parkplatz bot sich ein wunderbarer Blick in das Tal und den auf der anderen Talseite liegenden Roque Bentayga. Dahinter ragte der wohl bekannteste Felsen und das Wahrzeichen der Insel in der Ferne auf, der 65 m hohe und auf über 1.800m Höhe gelegene „Wolkenfels“ Roque Nublo. Schon allein für diese Aussicht hatte sich der Zwischenstop gelohnt. Und in der Ferne schweifte der Blick auf das Bergdorf Tejeda. Traumhaft.

Eigentlich waren wir aber wegen der Höhlen gekommen und gingen den Weg hinunter. Am Beginn des Weges stehen ein paar bewohnte Höhlenwohnungen, in denen man teilweise sogar übernachten kann. Hinter den bewohnten Höhlen ging der Blick auf die alten Höhlenwohnungen, deren Löcher sich wie ein Schweizer Käse über die Steilwand erstreckten.

Wir gingen den Weg weiter nach unten und erreichten die ersten Höhlen. Einige Höhlen werden noch genutzt und sind verschlossen, andere sind aber zugänglich und wir schauten uns die Wohnungen der alten Kanarier an. Einige Höhlen hatten nur schmale Eingänge, andere waren recht offen. Die meisten Höhlen waren aber nicht größer als 3 oder 4 Meter im Durchmesser.

Wir setzten uns unter einen aus dem Felsen gehauenen Überhang und genossen die fantastische Aussicht. Den Jungs war das aber recht egal, die Beiden hatten mehr Spaß daran, kleine Türme aus den herumliegenden Steinen zu bauen.

Der kleine Fußweg führt noch weiter nach unten, wir gingen aber wieder nach oben zu unserem Auto. Scheinbar verirren sich nur wenige Touristen hierhin, denn an diesem abgelegenen Ort war außer uns fast Niemand und wir hatten das tolle Bergpanorama ganz für uns alleine.

 

Cruz de Tejeda

Nach einer Stunde verließen wir Acusa Seca dann wieder und fuhren weiter nach Artenara. Die Straße wurde jetzt auch wesentlich breiter und wir kamen zügig voran. Nachdem wir die Hochebene von Acusa hinter uns gelassen hatten, ging es quer durch einen Kiefernwald. Dann erreichten wir das hübsche Bergdorf Artenara und fuhren an den teilweise in den Felsen gebauten Häusern vorbei in Richtung Tejeda.

Wir wollten etwas zu Mittag essen und ich hatte gelesen, dass es am Cruz de Tejeda einige Restaurants geben würde. Die Straße schraubte sich immer höher den Berg hinauf und nach einer halben Stunde erreichten wir den großen Parkplatz am Cruz de Tejeda. Diese Wegkreuzung liegt auf 1.500m Höhe und bildet den wichtigsten Dreh- und Angelpunkt im Zentrum Gran Canarias.

Vom Parkplatz aus liefen wir an einigen Souvenirständen vorbei, dessen Verkäufer teilweise in fast schon unverschämter Penetranz versuchten, die Touristen zum Kauf zu bewegen. Dahinter saß ein Mann mit einem Esel, der sich gegen Geld als Fotomotiv anbot. Ein Wegkreuz direkt an der Straße zeigte die Bedeutung dieser Kreuzung an. Drum herum gibt es ein paar Hotels und Restaurants.

Allerdings gab es hier nur recht exklusive Restaurants oder billige Pommesbuden. Wir wollten eigentlich nur kurz Mittag essen, also entschieden wir uns für einen Imbiss. Das Essen war nichts Berauschendes und die Gastfreundschaft hielt sich auch in Grenzen. Hätten wir das vorher gewusst, wären wir nach Tejeda gefahren. Dort hätten wir auf der Terrasse eins Restaurants mit Panoramablick in einem der schönsten Dorfer Gran Canarias essen können…

 

Pico de las Nieves

Wir kauften für Julian noch einen Mandelkuchen am Stand mit dem am wenigsten aufdringlichen Marktschreier und verließen Cruz de Tejeda dann gegen 15 Uhr. Über die GC-150 ging es dann weiter in die Höhe. Am Mirador de Degollada Becerra hielten wir kurz an und ließen den Ausblick auf das Tal von Tejeda und den Roque Bentayga auf uns wirken. Wenig später änderte sich die Straße und führte durch einen schönen Kiefernwald. Wir fuhren immer höher, bis wir die Abzweigung zum Pico de las Nieves erreichten. Kurz darauf erreichten wir dann den Parkplatz am Aussichtspunkt.

Der Gipfel ist nicht direkt zugänglich, da er in militärischem Sperrgebiet liegt. Von hier wird der Kanarische Luftraum überwacht. Vom Aussichtspunkt hat man aber einen wunderbaren Panoramablick über die halbe Insel. Am markantesten ist wahrscheinlich der Blick auf den Roque Nublo. Dahinter war der Teide auf Teneriffa in der Ferne zu sehen.

Direkt neben dem Parkplatz befindet sich der Morro de La Agujereada, der mit 1956m höchste Gipfel Gran Canarias. Und dahinter waren in der Ferne sogar die Dünen von Maspalomas zu erkennen. Ein wirklich grandioser Ausblick von hier oben. Und mit 18 Grad waren die Temperaturen ca. 10 Grad kälter als an der Küste.

 

Rückfahrt nach Puerto de Mogan

Nach einer Weile verließen wir diesen tollen Aussichtspunkt wieder und machten uns auf den Rückweg. Der schnellste Weg wäre nach Osten und dann über die Autobahn gewesen, wir wählten aber den Weg über San Bartolomé de Tirajana nach Maspalomas. Die Straße wand sich über unzählige Kurven bergab und führte am Roque Nublo vorbei. Hier hielten wir aber nicht mehr an, sondern fuhren weiter.

Bis San Bartolomé de Tirajana ging es dann über Spitzkehren und durch enge Felsvorsprünge den Berg hinunter. Tom fing irgendwann an zu meckern, und kurz danach kam sein Mittagessen wieder. Glücklicherweise war direkt eine Haltebucht an der engen Straße und wir konnten die Sauerei beseitigen. Tom wird eigentlich nicht reisekarnk, gut dass Karin und Julian ihr Mittel genommen hatten.

Tom ging es auch wieder gut, und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen. So zwängten wir uns durch die engen Straßen von San Bartolomé de Tirajana und fuhren weiter in Richtung Maspalomas. Ab Fataga wurden die Spitzkehren dann weniger und wir kamen zügiger voran. Nur auf die vielen Motorradfahrer, die einen ständig am Heck klebten, musste man aufpassen.

Um halb 6 waren wir dann wieder im Hotel und gingen erst mal in den SplashPark, um die Jungs auszutoben. Gegen halb 8 machten wir uns dann auf dem Weg zum Restaurant N44, um den letzten Abend auf Gran Canaria mit einem schönen Abendessen ausklingen zu lassen. Das Restaurant hatte uns beim letzten Besuch gut gefallen, und auch an diesem Tag waren Essen und Ambiente wieder spitze. Als „Henkersmahlzeit“ gab es dann Sirloin Steak, Haxe, Pommes und Pizza. Wieder superlecker und alles zu einem fairen Preis. Ein vollends gelungener Abschluss unseres Urlaubes.

 

Gefahrene Kilometer: 154

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