Reisebericht Dänemark 2016 - Viborg und Umgebung

Tag 7 - Viborg und Umgebung

Dienstag, 21.06.2016

Mønsted Kalkgrube

Nach den etwas weiteren Strecken in den letzten Tagen, wollten wir am letzten Tag in Hvalpsund etwas die Umgebung erkunden. Also fuhren wir nach dem Frühstück zur etwa 50 Kilometer entfernten Mønsted Kalkgruber, der größten Kalkgrube der Welt. Gegen 11 Uhr hatten wir den Besucherparkplatz erreicht und gingen zum Eingang des alten Kalkwerkes.

Wir bezahlten 80DKK Eintritt und kamen direkt zum kleinen Bahnhof. Von hier fährt eine kleine Schmalspurbahn in die Kalkgrube. Da die Bahn auch gerade hier stand, setzten wir uns direkt in einen der kleinen Waggons und fuhren zur Grube. Dann ging es los, und die kleine, grüne Lok rappelte die wenigen Hundert Meter bis zur Kalkgrube. In der Kalkgrube stiegen wir dann an dem kleinen Bahnsteig aus.

Der Bahnhof befand sich direkt an einem kleinen See in der Grube und war durch indirekte Beleuchtung in ein tolles Licht gehüllt. Wir hatten vorher schon einige Fotos gesehen und wurden nicht enttäuscht. Die gesamte zugängliche Grube war toll beleuchtet. Direkt am Bahnsteig befanden sich auch ein paar Bänke, die auf den See gerichtet waren. Hier fand eine Vorführung statt und die Projektionen wurden auf die Kalkwände geworfen und spiegelten sich im kleinen See.

Wir gingen etwas weiter und kamen an einen gedeckten Tisch mit einem großen Kronleuchter. Scheinbar kann man hier auch in außergewöhnlichem Ambiente essen. Etwas weiter wurde der kleine Gang dann von einem großen Weg unterbrochen. Hier quälte sich gerade ein kleiner Lastwagen durch ein Tor. In diesem Teil der Höhle ist ein großes Lager, in dem Käse reift.

Wir wollten aber die Höhle erkunden, also drehten wir um und gingen einen Rundweg entlang. Der Weg führte durch die alten, toll beleuchteten Gänge. Nicht immer ganz eben, aber ohne Probleme zu gehen. Und zwischendurch tauchte in einem Nebengang immer wieder ein kleiner See auf.

Der Weg ging weiter über Bohlenwege, darunter das klare Wasser der Grube. Und das Ganze wieder toll beleuchtet. Wir schauten uns alles an und machten jede Menge Fotos. Dann verließen wir die Höhle wieder und gingen ans Tageslicht. Den Rückweg fuhren wir dann aber nicht mit der Bahn, sondern liefen den kurzen Weg zum alten Kalkwerk. Neben dem Weg standen einige alte Arbeitsgeräte, die wir uns etwas anschauten.

Dann besichtigten wir das Kalkwerk. Im Eingangsbereich war eine Wichtelhöhle aufgebaut. Ein alter, mit Geweihen verzierter Thron weckte unsere Aufmerksamkeit, und natürlich mussten wir auch ein paar Fotos von uns auf dem Thron machen. Dann gab es einige Informationen über die Grube und die darin lebenden Fledermäuse.

Ein großes Modell des Kalkwerkes erklärte anschaulich die verschiedenen Bereiche der Kalkverarbeitung. Danach konnte man noch auf die verschiedenen Plattformen des alten Kalkwerkes gehen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Die Mønsted Kalkgruber ist wirklich interessant und vor allem die schön beleuchtete Grube hat uns gut gefallen.

 

Kongenshus Mindepark

Gegen 13 Uhr verließen wir Mønsted dann und fuhren zum wenige Kilometer entfernten Kongenshus Mindepark. Der "Gedächtnispark" ist eine große Heidefläche. Am Hotel gibt es auch ein kleines Naturcenter. Das ließen wir aber aus und fuhren direkt in den Park.

Rings um den schmalen Schotterweg waren Schafe zu sehen. Sie grasten am Straßenrand, lagen im Schatten der Bäume oder guckten uns einfach nur dämlich an. Teilweise standen die Schafe mitten auf dem Weg, doch als wir näher kamen, gingen sie langsam zur Seite.

Wir fuhren bis zum großen Aussichtsturm und stellten das Auto auf dem Parkplatz ab. Unter dem Turm befinden sich einige Picknicktische, außerdem befindet sich noch ein WC Häuschen mit Outdoorküche neben dem Turm und es sind einige Tafeln mit Informationen zur Kulturgeschichte angebracht. Wir packten unser Essen aus, setzten uns in die Sonne und machten an diesem tollen Picknickplatz erst mal Mittag.

Dann gingen wir den Turm hoch und machten uns einen Überblick über die recht flache Heidelandschaft. Neben dem Turm befand sich noch ein kleines reetgedecktes Gebäude, wohl eine Art Aufenthaltsraum für schlechtes Wetter und kleine Veranstaltungen. Von hier fiel der Blick auch direkt auf einen kleinen Weg, der von großen Findlingen gesäumt war.

Wir gingen zu dem Weg, der direkt am Aussichtsturm begann, und sahen schon direkt einen Wegweiser zum Mødeplads. Was auch immer das sein sollte, aber das sollten wir am Ende des Weges sehen. Bei schönstem Sonnenschein schlenderten wir den etwa einen Kilometer langen Weg durch das "Gedenktal" (Mindedalen). Am Weg sind in geringen Abständen große Findlinge aufgestellt.

Auf diesen Hardensteinen sind Wappen der an der Kultivierung beteiligten Bevölkerungen eingemeißelt. Daneben befinden sich einige Steine mit Namen der beteiligten Menschen. Die Steine wurden mit viel Liebe zum Detail bearbeitet, auf einigen finden sich sogar ganze Bilder.

Am Ende des Weges kamen wir dann zum Mødeplads, dem Versammlungsplatz. Dieser ovale Platz ist von Steinen umrandet, in denen die Namen von Heidekolonisten oder überregional bekannten Personen eingemeißelt sind. Er liegt am Ende des Tals und ist noch von den kleinen Hügeln umrandet.

Wir schauten uns den Platz an, genossen das tolle Wetter und die schöne Heidelandschaft, dann gingen wir durch das Gedenktal zurück zum Aussichtsturm. Ein wirklich netter Zwischenstop und ein toller Picknickplatz.

 

Hald Ruin

Gegen 15 Uhr verließen wir den Kongenshus Mindepark und fuhren nach Viborg. Auf dem Weg machten wir aber noch einen Halt am Hald See. Auf einer kleinen Insel im See befindet sich hier die Hald Ruin, die Ruine eines alten Herrensitzes. Wir wollten am See entlang zur Ruine laufen, also ließen wir den ersten Parkplatz aus und fuhren noch ein kleines Stück weiter.

Vom kleinen Parkplatz aus ging es dann erst durch eine kleine Allee, immer mit Blick auf den See. Nach wenigen hundert Metern hatten wir dann die Hald Ruin erreicht. Durch die Büsche und das hohe Gras erschien der rote Turm am Ende des Weges. Dann erreichten wir die mit Gras bewachsenen Mauerreste. Über eine Holzbrücke gingen wir auf die kleine Insel.

Im alten Innenhof wucherte das Gras und einige alte Gewölbe in den ehemaligen Außenmauern waren noch begehbar. An anderen Stellen hatte die Natur die Ruine zurückerobert. Wir schauten uns die alten Gemäuer an, dann gingen wir zum Turm. In den dicken Mauern waren ein paar Fenster, außerdem führte eine Treppe nach Oben.

Oben angekommen hat man einen tollen Rundumblick auf die Umgebung. Man kann weite Teile des Sees überblicken und hat einen guten Blick auf die Überreste der Ruine. Für Ornithologen ist der Turm auch ein guter Aussichtspunkt. Am Ufer gegenüber hatten sich unzählige Vögel in einigen Bäumen eingenistet. Ein netter, kleiner Abstecher.

 

Viborg

Dann gingen wir den urigen Weg, vorbei an knorrigen Bäumen, wieder zurück zum Auto. Gegen 16 Uhr machten wir uns dann auf den Weg nach Viborg. Wir fanden einen Parkplatz in der Nähe der Domkirche und gingen in die Stadt. Wir gingen durch die hübschen, kleinen Gassen der Stadt bis zur großen Domkirche.

Von hier gingen wir dann weiter durch die Gassen in die Innenstadt. Scheinbar wurden hier gerade die letzten Vorbereitungen für ein Stadtfest getroffen. Über einem Platz war ein riesiger Schirm gespannt und es wurden Bierbuden aufgebaut. Die Straßen der Fußgängerzone waren auch geschmückt. Teilweise hingen Wimpel über die Straße, in einer Gasse hingen Regenschirme in allen möglichen Farben.

Viborg ist wirklich eine hübsche Stadt, und heute hatten wir ja auch Glück mit dem Wetter. Wir schlenderten noch eine ganze Weile durch die Gassen. Am hübschen Hjultorvet hingen dann anstatt Wimpel BHs über die Straße. Keine Ahnung was das zu sagen hatte, hier waren wohl Witzbolde am Werk gewesen.

Dann ging es wieder am kleinen Park Latinerhaven und der Domkirche vorbei zum Bibelgarten an den beiden Seen Viborgs. Auf dem Weg dorthin kamen wir wieder an einigen urigen Gässchen vorbei. Wir gingen durch den Park, in dem scheinbar ein Schulfest stattfand.

Überall waren Zelte und von und für Kinder gestaltete Kunstobjekte zu sehen. Wir wussten zwar nicht, was das alles zu bedeuten hatte, der Park und die Skulpturen waren aber nett anzusehen. Wir schauten uns noch etwas im Park um, dann gingen wir zur Seepromenade. Wir watschelten den Enten hinterher und genossen die Sonne und den Blick auf den See.

Gegen 17 Uhr konnte ich Karin "überzeugen" wieder zum Auto zu gehen. Sie wäre zwar noch gerne etwas länger geblieben, aber ich wollte das Deutschlandspiel gerne sehen. Also machten wir uns auf den Rückweg und waren passend zum Anstoß um 18 Uhr in unserem Ferienhaus.

Gefahrene Kilometer: 142

Übernachtung: Ferienhaus in Hvalpsund, 250€ für eine Woche (gebucht über Casamundo)

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