Reisebericht USA Südwesten 2015 - Grand Canyon und Route 66

Tag 10 - Grand Canyon und Route 66

Mittwoch, 21.10.2015

Regen, noch mehr Regen und Nebel

Heute schliefen wir mal wieder etwas länger, erst um halb 9 klingelte uns der Wecker aus den Federn. Nach einem sehr umfangreichen und guten Frühstück im Hotel machten wir uns wieder auf den Weg zum Antelope Canyon. Doch das Wetter machte uns keine guten Hoffnungen auf einen Besuch dieses tollen Canyons. Auf dem Weg zum Parkplatz sahen wir dann aber einige Geländewagen mit Touristen.

Also bogen wir zum Lower Antelope Canyon ab, doch dieser war heute geschlossen. Wir drehten um und versuchten es beim Upper Antelope Canyon, der tatsächlich geöffnet hatte. Allerdings waren uns 40$ plus 8$ Navajo Fee pro Person bei einer Tour im Regen zu viel. Schweren Herzens drehten wir wieder um und ließen dieses Highlight hinter uns. Vielleicht hätten wir am Vortag einfach weiter ins Monument Valley fahren sollen, aber das war jetzt eh zu spät.

 

Grand Canyon

Enttäuscht verließen wir Page und machten uns auf die zweistündige Fahrt zum Grand Canyon. Und tatsächlich klarte der Himmel nach einiger Zeit auf, und die Sonne kam sogar zwischendurch zum Vorschein. Je weniger Wolken es wurden, umso besser wurde unsere Laune wieder.

Wenige Kilometer vor dem Eingang des Grand Canyon Nationalparks lag ein Aussichtspunk in die Schlucht des Little Colorado River. Da das Wetter recht gut war, wollten wir hier einen Stop einlegen. Doch um auf den Parkplatz zu gelangen, verlangten die Native Americans, denen das Gebiet hier gehört, 10$ Eintritt. Für einen kurzen Blick auf die Schlucht eines Nebenflusses hielten wir das für Wucher und fuhren weiter.

Kurz darauf erreichten wir den Parkeingang und schlagartig wurde das Wetter wieder schlechter. Der Nationalpark lag in dichtem Nebel. Da wir den Annual Pass aber eh hatten versuchten wir unser Glück. Der Park Ranger am Eingang hatte uns den Desert View Point empfohlen, also hielten wir an. Doch der Ausblick hielt sich in Grenzen. Dichter Nebel lag über der Schlucht, nur an wenigen Stellen konnte man den bestimmt traumhaften Ausblick erahnen. Das Thermometer war mittlerweile auch auf unter 10°C gefallen, also stiegen wir wieder ins Auto und fuhren weiter.

Der Nebel wurde noch dichter, und so ließen wir alle Aussichtspunkte an der Straße aus. Gesehen hätten wir eh nichts. Am Visitor Center angekommen hatten wir die Möglichkeit zum Mather Point abzubiegen, oder den Park in Richtung Flagstaff zu verlassen. Da wir immer noch mitten im Nebel waren, entschieden wir uns völlig frustriert, den Grand Canyon hinter uns zu lassen und weiter zu fahren.

Doch nach ein paar Kilometern kam plötzlich die Sonne raus. Also drehten wir um und fuhren doch zum Visitor Center. Trotz des schlechten Wetters war hier einiges los. Wir stellten das Auto ab und gingen zum Mather Point, einem der bekanntesten Aussichtspunkte an dieser grandiosen Schlucht.

Und wir hatten tatsächlich Glück. Die Wolken brachen mitten über dem Grand Canyon auf und gaben den Blick auf diese beeindruckende Schlucht frei.

Der Blick von hier oben ist gigantisch. Eine gewaltige, zerklüftete Schlucht lag vor uns, die Klippen teilweise von der Wolken wie in Watte gebettet. Wir machten einige Fotos und genossen den tollen Ausblick.

Natürlich hat man den Grand Canyon schon auf unzähligen Fotos gesehen, aber hier oben zu stehen und in diesen gewaltigen Canyon zu schauen ist ein tolles Erlebnis. Kein Foto kann die riesigen Ausmaße dieser überwältigenden Landschaft wiedergeben.

Wir gingen den Rim Walk ein Stück entlang und von Überall bot sich ein toller Blick über den Grand Canyon, der diesen Namen zu Recht trägt. Wir überlegten, mit den Shuttlebussen noch zu den anderen Aussichtspukten zu fahren, doch die Wolken legten sich so langsam wieder vor die Sonne. Also entschlossen wir uns diesen tollen Ort zu verlassen in weiter in Richtung Kalifornien dem guten Wetter entgegen zu fahren.

 

Route 66

Wir gingen noch kurz ins Visitor Center, dann fuhren wir gegen 14 Uhr weiter. Nach einer Stunde erreichten wir die Interstate 40 und fuhren in Richtung Los Angeles der Sonne entgegen. In Ash Fork legten wir einen kurzen Tankstop ein. An dieser Tankstelle war alles auf die Route 66 eingestellt. Auf dem Parkplatz standen die typischen alte Autos, die in den Glanzzeiten der Route 66 hier her gefahren sind. Und in der Tankstelle gab es alles an Souvenirs, was mit dieser berühmten Straße zu tun hatte.

Wir fuhren über die historische Route 66 durch den Ort und erreichten die Interstate wieder. In Seligman verließen wir die Schnellstraße wieder, denn wir wollten die alte Route 66 bis nach Kingman nehmen.

Zwar ist die Stecke teilweise recht eintönig, doch die halbe Stunde Umweg lohnt sich wegen der alten Roadhäuser an der Straße. Auf diesen 140 Kilometern stehen einige alte oder auf alt gemachte Tankstellen, Bars und Saloons. Natürlich stilecht mit alten Zapfsäulen, Neonleuchtschildern und der typischen Route 66 Deko.

Hier standen auch wieder alte, teils verrostete Autos an den Roadhäusern. Wer etwas Zeit hat sollte diesen kleinen Umweg über die „Mother Road“ einplanen. Auf der Interstate bekommt man von dieser Route 66 Romantik nichts mit.

 

Black Mountains - Route 66 nach Oatman

In Kingman angekommen stand die Sonne schon recht tief. Also entschlossen wir uns, noch ein Stück weiter über die Route 66 zu fahren und in der Region um Bullhead City eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Wir durchquerten Kingman und erreichten wieder die historische Route 66, die hier als National Back Country Byway bezeichnet ist, also sehr sehenswert.

Die Straße schlängelt sich von Kingman durch die Black Mountains. Und die Straße ist wirklich traumhaft. Nach wenigen Kilometern erreichten wir wieder ein typisches Route 66 Roadhouse. Stilecht mit den alten Tanksäulen und einer Bretterlatrine auf dem Parkplatz. Im Hintergrund die Black Mountains bei Sonnenuntergang.

Wir fuhren weiter durch die Berge und überall bot sich eine tolle Aussicht auf die Umgebung. Mittlerweile war es dunkel geworden und der einzige Ort an der Strecke, Oatman, sah aus wie eine verlassene Geisterstadt.

 

Glücksspielstadt Laughlin

Wir entschlossen uns, in das Outlet Center nach Laughlin zu fahren und diesen tollen Abschnitt der Mother Road morgen noch mal bei Tageslicht zu fahren. Nach einer halben Stunde erreichten wir das am Hang gelegene Bullhead City am Ostufer des Colorado River. Von hier bot sich schon ein toller Blick auf die bunt erleuchtete Casinostadt Laughlin.

Wir überquerten den Colorado River und damit die Grenze zu Nevada. Dann stellten wir unser Auto ab und gingen erst mal ins Outlet Center. Allerdings handelt es sich hier weniger um ein Fashion Outlet, wie eigentlich erhofft. Die meisten Läden boten Souvenirs und anderen Krimskrams an. Also verließen wir das Outlet wieder und sahen uns noch ein wenig die bunt beleuchteten Casinos an.

Dann buchten wir uns noch schnell ein Hotel und machten uns wieder auf den Weg nach Kingman. Vorher hielten wir aber noch kurz in Bullhead City und blickten ein letztes Mal auf die bunten Lichter von Laughlin. Eine halbe Stunde später hatten wir dann unser Hotel, das Quality Inn in Kingman, erreicht. Wir holten uns noch schnell was zu essen bei Jack in the Box und checkten gegen 22 Uhr im Hotel ein. Nach dem trüben Morgen war es doch noch ein guter Tag geworden, auch wenn wir den Antelope Canyon nicht gesehen haben…

Gefahrene Kilometer: 722

Getankt in Ash Fork: Unleaded Regular für 2,599$/Galone

Hotel: Quality Inn in Kingman für 51€ (gebucht über booking.com)

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