Reisebericht London 2013 - Sightseeing und West Ham United

Tag 2 - Sightseeing und West Ham United

Samstag, 20.04.2013

 

Linienbus 15

Der komische Döner verfolgte mich die ganze Nacht und auch nach dem Aufstehen war das Grummeln im Magen noch nicht vorbei. Ich sparte mir im Gegensatz zu den anderen also das Frühstück und beschränkte mich erst mal darauf, etwas zu trinken, in der Hoffnung dass alles drin bleibt.

Danach gingen wir wieder zur Station Aldgate East. Diesmal fuhren wir aber nicht mit der Underground, sondern nahmen den Linienbus. Im Reiseführer stand der Tipp, mit dem Linienbus 15 zu fahren, dieser fährt einmal quer durch die City of London. Nach wenigen Minuten kam der Bus auch schon und wir stiegen ein. Wir schauten uns ganz bequem die City aus dem Bus an und stiegen am Trafalgar Square aus. Hier wurde so langsam alles für den London Marathon vorbereitet und viele Stellen waren abgesperrt. 

 

Buckingham Palace

Also gingen wir bei schönstem Sonnenschein in Richtung Buckingham Palace. The Mall, die Straße zur Residenz der Königsfamilie war schon für den Autoverkehr gesperrt. Es wurde auch hier schon fleißig aufgebaut und wir liefen mitten über die mit der Unon Jack geflaggte Straße. Vor dem Buckingham Palace stand schon eine riesige Menschenmenge, außerdem versuchten die Bobbies den Weg vor dem Palast frei zu halten. Also warteten wir etwas, irgendwas sollte ja wohl gleich hier passieren.

Nach einer halben Stunde warten wollten wir schon fast wieder gehen, da hörten wir von weitem eine Marschkapelle wie am besten Schützenfestsonntag. Also blieben wir noch etwas und warteten bis die Wachablösung hinter den Menschenmassen verschwand. Bis auf den Marsch war das ganze aber eher unspektakulär, fast schon ein wenig enttäuschend, wenn man die Ablösung in Stockholm schon mal gesehen hat.

So verließen wir die Menschentraube und schlenderten durch den St. James Park nach Westminster.  Wir sahen uns Westminster Abbey, House of Parliament und den Big Ben von außen an und fuhren dann wieder zum Hotel, der nächste Termin wartete nämlich schon.

 

West Ham United

Gegen 13 Uhr machten wir uns wieder auf dem Weg zur U-Bahn. Die Fahrt führte uns bis zur Station Upton Park, für Fußball Fans sicherlich ein Begriff. Hier befindet sich der Boleyn Ground, die Heimspielstätte von West Ham United. Wir hatten Karten für den Premier Leaque "Kracher" West Ham United gegen Wigan Athletic, also gesichertes Mittelfeld gegen Abstieg. Für die interessanten Spiele waren aber leider ohne Vereinsmitgliedschaft keine Karten mehr zu bekommen. Außerdem wird West Ham ja nachgesagt, der stimmungsvollste Club in London zu sein.

Nach einer gefühlten Ewigkeit verließen wir endlich den völlig überfüllten Bahnsteig und gingen zum Stadion, welches in einem typischen Londoner Arbeiterviertel liegt. An den vielen Burgerbuden vorbei schlängelten wir uns bis zur Bobby Moore Stand, der Heimtribüne. Der Einlass war schon ein kleines Erlebnis. Sicherheitskontrollen, die man aus deutschen Stadien kennt, gibt es hier scheinbar nicht. Hauptsache man passt durch die winzigen Einlassöffnungen und das Drehkreuz öffnet sich nach dem Einscannen der Eintrittskarte. Das muss wohl ein Traum für alle Pyromanen sein.

Im gesamten Stadion herrscht Rauchverbot, außerdem darf man keine alkoholischen Getränke mit auf die Tribüne nehmen. Also kauften wir uns eine Runde Bier, übrigens das erste am heutigen Tag, und tranken diese im Bereich der Snackbuden leer. Noch schnell ein Burger auf die Hand, dann nahmen wir unsere Plätze ein. Das Stadion füllte sich so langsam und als kurz vor dem Anpfiff die Vereinshymne aus 30.000 Kehlen geschmettert wurde machten wir uns auf ein stimmungsvolles Spiel gefasst. Aber da hatten wir uns zu früh gefreut. Außer dem Singen der Hymne herrschte Tote Hose. Auch hier hatte sich die mittlerweile typische englische Stimmung durchgesetzt. Die einzigen Emotionen waren ein Bouuuuh nach einer falschen Schiri Entscheidung und 15 Sekunden klatschen nach einem Tor.

West Ham gewann in einem Grottenkick 2:0 und wir kamen nach 90 Minuten zur Erkenntnis, dass wir nicht noch einmal nach West Ham zum Fußball müssen, und dass der VfL Osnabrück im Vergleich gar nicht so schlecht spielt. Keine 5 Minuten nach dem Schlusspfiff war das gesamte Stadion leer und wir verließen als einer der letzten die Tribüne.

An der U-Bahn Station hatte sich mittlerweile schon eine mehrere hundert Meter lange Schlange gebildet, also gingen wir weiter bis zur nächsten Station in Richtung City. Nach einer viertel Stunde Fußmarsch erreichten wir dann die Station und nahmen die nächste Bahn.

 

Zwischen Tower und The Shard

Wir steigen am Tower Hill aus und gönnten uns erst mal ne Portion Fish and Chips neben den Kassen zum Tower. Neben uns unterhielt ein merkwürdiger Inder den ganzen Vorplatz mit seinem Telefonat, ich sag nur keine Macht den Drogen! Nachdem wir das Südufer der Themse schon erkundet hatten, gingen wir jetzt am Nordufer entlang. Von dieser Seite hat man einen tollen Blick auf The Shard, dem größten Hochhaus Londons, welches im Abendlicht vor der Themse funkelte. Dies war auch unser Ziel, also überquerten wir die London Bridge und gingen zum Eingang für die Besucherplattform. Auf dem großen Monitor sahen wir, dass für heute alle Uhrzeiten schon ausgebucht waren, wir hätten uns also erst wieder welche für den nächsten Tag holen können. Da wir aber nicht wussten, ob es dann wolkig ist und der Eintrittspreis von 30£ abschreckt, beschlossen wir nach Soho zu fahren und das Geld lieber in Alkohol anzulegen.

 

Soho

Also ging es wieder in die U-Bahn und wir steigen am Picadilly Circus aus, der bei beginnender Dunkelheit mit seinen LED Werbewänden erstrahlte. Wir gingen wieder in die Nebenstrassen und angelten uns den letzten freien Tisch in einem Pub. Auf dem Fernseher lief Fußball und nach und nach leerten wir einige Pints Guinness und Stella. Irgendwann gingen wir dann wieder auf die Straße und schauten, ob wir noch irgendwo anders einkehren konnten. Natürlich waren mittlerweile alle Bars und Pubs brechend voll. Es war ja auch Samstagabend.

Also gingen wir weiter durch die Straßen, bis uns ein Rikscha Fahrer ansprach. Er würde uns für 10£ zum besten Club in London fahren. Da wir zu Acht nicht in eine Rikscha passten, rief er noch einen Kollegen dazu. Also ging es los, 3 Leute in jede Rikscha, die vierte Person entweder auf dem Schoß oder wie in einem römischen Streitwagen hinten angehangen. Die beiden Fahrer quälten sich die Straßen hoch bis zu einem Club. Völlig erledigt stiegen die beiden Letten ab und gingen zu den Türstehern, um uns anzumelden. Hatten die uns doch glatt zu einem Strip Schuppen gefahren. Schon alleine der Eintritt sollte pro Person 20£ kosten. Das war es uns aber nicht Wert, also ging es mit der nächsten U-Bahn wieder zurück zum Hotel. Mit einer Runde Bier an der Hotelbar ließen wir den Tag dann ausklingen.

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